Komplettrenovierung der Ergeschoßwohnung eines alten Bauernhauses von 1769

Die Renovierung des Erdgeschosses kommt fast einer Kernsanierung gleich. Sämtliche Heizungsleitungen wurden erneuert, alte Heizkörper versetzt und teilweise neue Heizkörper installiert. Auch sämtliche Wasserleitungen bis zur Grundstücksgrenze sind neu verlegt worden.

Die Elektrik wurde ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Auf allen Außenwänden ist ein Innendämmputz in einer Stärke von ca. 6 cm aufgebracht. Unter diesem sind auch gleich alle neu verlegten Leitungen (Wasser, Heizung, Elektrik) verschwunden.

In der gesamten Wohnung wurden die Fensterbretter aus beschichteten Preßspahn gegen neue Holzfensterbänke ausgetauscht.

 Grundriß VORHER                                                                                                    Deckenhöhe 2,70 m


  Grundriß NACHHER

 

Wohn- und Eßzimmer 

Die Schiebetür und ein gutes Stück der Mauer zwischen den beiden Räumen wurden entfernt, ebenso die Nut-und Federholzdecke aus den 80er Jahren im Wohnzimmer. Darunter kamen zwei sehr schöne Eichenbalken zum Vorschein, die nach der Behandlung mit der Drahtbürste wieder in neuem Glanz erstrahlen. Der senkrechte Balken im Durchgang kam als zusätzliche Stütze hinzu.

   

Im gesamten Eßzimmer zierte eine dunkelbraune, strukturierte Verkleidung die Wand auf halber Höhe. Direkt darunter ist teils Ziegelmauerwerk, teils Sandstein.

   

Im Wohnbereich liegt noch alter Dielenboden, der abgeschliffen und neu eingelassen wurde.

Sämtliche Wände waren mit Lehmputz verputzt, der sich zwar schon lange an den Wänden befand, aber an manchen Stellen einfach nicht mehr richtig halten wollte. Und so kam dann eher zufällig das eigentliche Highlight dieses Raumes zutage...

   

...eine schöne Fachwerkwand.

Die Ausfachungen waren teilweise in Lehmputz, Ziegelsteinen und was wohl sonst noch so an Steinen zu finden war, ausgeführt. Die Oberflächenstruktur wurde beibehalten und nur mit einem Armiermörtel dünn überzogen. Über dem Lehmputz wurde Kalkputz verwendet.

   

Die Fensternischen im Wohnzimmer waren mit dem gleichen Material wie im Eßzimmer verkleidet. Darunter kam zwar eine alte Holzvertäfelung zum Vorschein, die sich aber in einem derart schlechten Zustand befand, so daß sie leider nicht mehr zu retten war.

   

Küche

   

Die Wände waren hier ringsum halbhoch mit Kacheln versehen. Diese wurden teilweise entfernt und teilweise überspachtelt.

     

Die Tritttiefe der alten, zweistufigen Treppe, die in den Garten führt, war zu gering. Daher wurde sie größtenteils entfernt und durch eine runde Treppe, die nun auch den geringen Höhenunterschied zum Eßzimmer ausgleicht, ersetzt.

   

Badezimmer

Das Bad stammte aus den frühen 80er Jahren. Beim Ausbau des alten Holzfensters kamen ein paar zusammengenknüllte Zeitungsausschnitte von 1982 zum Vorschein. Es war also höchste Zeit!

   

Der Heizkörper wurde rausgeschmissen und platzsparend hinter der Tür ein moderner Handtuchheizkörper installiert. Zusätzlich kann das Badezimmer auch über die eingebaute elektrische Fußbodenheizung erwärmt werden.


     

Dusche und Badewanne wurden durch eine kombinierte Dusch-/Badewanne ersetzt. Zur angrenzenden Speisekammer entstand ein Durchbruch, in dem die Wanne mit dem Duschbereich in der Nische ihren Platz fand. Die Speisekammer ist mit 6 qm immer noch üppig bemessen.

     

Schlafzimmer

Auch in diesem Raum saß der Putz zum Teil locker auf den Wänden. Die hintere Außenwand war mit einem Gemisch aus Teerwellpappe, Hasendraht und Putz bedeckt.

   

Da das Schlafzimmer nur über das Kinderzimmer zu erreichen war, wurde hier ein neuer Durchgang zum Flur geschaffen, direkt gegenüber dem Bad. Die Tür und der Rahmen sind aufgearbeitete Scheunenfunde.

   

Die 80er waren wohl DAS Jahrzehnt für Styroportapeten und Deckenplatten aus Styropor! Nachdem diese und die darunter befindlichen Gipsplatten entfernt waren, kam eine alte leicht gewölbte Eisenträgerdecke (Kappendecke) zum Vorschein. Der hintere Teil des Hauses war früher mal der Stall gewesen.

   

Kinderzimmer

In dem ehemaligen Durchgangszimmer wurde ebenfalls eine erhaltenswerte Fachwerkwand freigelegt und auf die gleiche Weise bearbeitet wie schon die im Wohnzimmer.

   

   

Flur und Eingangsbereich

Im größten Teil des Flures befinden sich sehr schöne und gut erhaltene Zementfliesen.

Der Wohnbereich im Erdgeschoß mußte vom Rest des Hauses abgetrennt werden, um eine abgeschlossene Wohneinheit zu schaffen. Hierzu wurde eine Doppelflügeltür eingebaut und die Holztreppe mit Dämmwolle und Gipskartonplatten verkleidet.

     

   

Die losen Stellen an den Wänden wurden mit Streckmetall auf den Balken mit Kalkzementputz neu verputzt.